Lesekonzept
der Grundschule im Grünen
Lesen lernen
Lettern sehen
Laute hören
den Lettern Stimme geben
Silben stottern
Wörter stammeln
Sätze bauen
Abschnitte hinter sich lassen
Seiten überfliegen
Bücher verschlingen
Überlesenes nachlesen
Nachgelesenes überdenken
Überdachtem zustimmen
oder widersprechen
(Hans Manz)
1. Präambel
1.1 Voraussetzungen an der Grundschule im Grünen
Die Grundschule im Grünen ist eine 1-2-zügige Grundschule mit 6 Kolleginnen und Kollegen und 57 Kindern. Das Einzugsgebiet zeigt einen sehr geringen Ausländeranteil.
Die Inhalte des Schulprogramms der Grundschule im Grünen sind geprägt von der Förderung sozialer Kompetenzen mit dem Schwerpunkt auf einer flexiblen, methodenorientierten Unterrichtsgestaltung. Seit acht Jahren werden die Kinder der Klassen 1 und 2 in jahrgangsgemischten Klassen unterrichtet. Das Kollegium arbeitet im Team mit einer Förderschullehrerin, einer Schulbegleiterin und einer Sprachheillehrerin.
Mit unserer pädagogischen Arbeit wollen wir verstärkt, Selbständigkeit und altersangemessenes Miteinander fördern.
Eine Förderung der Lesekompetenz besteht darin, Texte in allen Erscheinungsformen nutzen zu können. Die Kinder an unserer Schule sollen ihre Lesefertigkeit trainieren, ihre Lesegeläufigkeit verbessern und Lesestrategien kennenlernen und anwenden.
1.2 Gemeinsamer Lesebegriff und die Bedeutung des Lesens in allen Fächern
In unseren Ausführungen zum Lesekonzept der Grundschule im Grünen, orientieren wir uns an dem Lesebegriff von Goodman, der Lesen als einen hypothesenbildenden Prozess beschreibt, d.h. der Leser ist mit seinem Verstehen dem Text immer einige Schritte voraus und überprüft dabei, ob das Gelesene einen Sinn ergibt. Über die Leselust und Lesemotivation der Kinder wollen wir zu diesem Ziel kommen.
Lesekompetenz zeigt die Fähigkeit, altersangemessenen Texten/Medien Informationen zu entnehmen, diese zu verstehen und in ihrem jeweiligen Kontext zu bewerten sowie Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Lesekompetenz ist die Basiskompetenz für effektives und erfolgreiches Lernen in allen Fächern. Sie ist für alle sprachlichen Wissenserwerbsprozesse notwendig. Zur Lesekompetenz gehören neben der Lesefertigkeit (=Dekodierfähigkeit), die Lesegeläufigkeit (=Fluency) und die Entwicklung von Lesestrategien.
Die phonologische Bewusstheit ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Lesefähigkeit, da man hierbei etwas über die Klangstruktur eines Wortes erfährt. Die Kinder an der Grundschule im Grünen lernen, Wörter in Silben zu zerlegen, Laute zu erkennen, die Länge von Wörtern zu untersuchen.
Die Lernenden lesen und rezipieren Texte unterschiedlicher Text-/Medienformen und wenden dabei folgende Lesestrategien an:
1. Vorwissen aktivieren,
2. mein Leseziel festlegen,
3. unterstreichen oder farbig markieren (Strategie für Anfänger),
4. unbekannte Wörter klären,
5. Schlagwörter suchen und Wichtiges herausschreiben,
6. Überschriften finden und Abschnitte einteilen,
7. eine Zeichnung machen(weiterführende Strategie),
8. Verbindungen herstellen(Strategie für Leseprofis),
9. noch einmal lesen,
10. Fragen formulieren,
11. das Lesen prüfen (Verständnis)
Sie entnehmen Informationen aus unterschiedlichen Text-/Medienformen und verstehen sie im jeweiligen Kontext. Sie denken über unterschiedliche Texte nach und nehmen dazu begründet Stellung.
Ziel des Leseunterrichts der Grundschule ist das Erreichen der dritten Kompetenzstufe zum Ende der vierten Klasse.
Wir wollen, dass unsere Schüler und Schülerinnen Lesen als selbst bestimmte lebensbegleitende Tätigkeit erfahren, die ihnen vielfältige Chancen eröffnet.
Eine Lesekultur an unserer Schule zu entwickeln und zu etablieren, die alle Schüler/Schülerinnen erreicht, ist unser Ziel. Dabei berücksichtigen wir die drei Kompetenzstufen zum Leseerwerb, sowie den Kompetenzbereich Lesen und Rezipieren aus den Bildungsstandards des Faches Deutsch.
A) Kompetenzstufen zum Leseerwerb
- Stufe: Reproduktion
Informationen im Text erkennen
Informationen in unveränderter Form wiedergeben
- Stufe: Reorganisation
Informationen aus dem Sachverhalt entnehmen und in veränderter Form wiedergeben
Einfache Schlussfolgerungen ziehen
- Stufe: Transfer
Verknüpfung mehrerer Textteile/Blick auf den gesamten Text
Reflexion über Sprache und Inhalt
Informationen auf vergleichbare Sachverhalte beziehen
Komplexe Schlussfolgerungen ziehen und begründen
Eigene Meinung zum Text bilden
B) Kompetenzbereich: Lesen und Rezipieren
Die Kompetenzbereiche im Fach Deutsch berücksichtigen die fundamentale Bedeutung sprach- und kommunikationsanalytischer Fähigkeiten und beschreiben im Bereich Lesen und rezipieren folgendes: …, setzen sich die Lernenden lesend mit der Welt auseinander und erfahren, dass Lesen Vergnügen bereiten kann. Sie entnehmen Informationen aus Texten/Medien, verknüpfen diese miteinander und verbinden sie mit ihren Leseerwartungen und Vorwissen. Dafür entwickeln sie verschiedene Lese- und Rezeptionstechniken und setzen diese gezielt ein.
Die folgende Übersichtstabelle zeigt unsere konkrete Umsetzung der drei Kompetenzstufen und dem Kompetenzbereich Lesen und Rezipieren im Unterricht.
2. Verbindliche Aussagen zu Prinzipien, Lernzielen und Inhalten des Leseunterrichts
Ist-Zustand |
Vereinbarte Ziele |
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Einschulung |
Handout für Eltern: Tipps wie man Freude am Lesen vermittelt |
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Anfangs-unterricht |
Handzeichenmetode Lautmethoden |
Die Methode „Lesen lernen mit den Händen“ wird angewendet. |
Wir überlassen der Lehrkraft die individuelle Handhabung. Dauer und Intensität müssen individuell auf die Klasse abgestimmt werden |
Anlauttabelle |
Anlauttabelle (je nach Fibel-Lehrwerk) Regelmäßig Wörter mit der Anlauttabelle schreiben |
Anlauttabelle bildet die Grundlage der Laut- Buchstabenzuordnung |
|
Aus- und Weiterbildung der phonologischen Bewusstheit |
Wird in den verwendeten Lehrwerken berücksichtigt. Weiterhin werden verschiedene Übungen (schriftlich als auch mündlich) durchgeführt. |
Siehe Ist-Zustand |
|
Erwerb basaler Lesefertigkeiten |
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Siehe Ist-Zustand |
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Klasse 1 Klasse 2 ab Klasse 3 |
Schriftspracherwerb- Lesen und Schreiben bedingen einander Lesestrategien einführen und konsequent damit arbeiten |
Freschmethode: Schwingen Freschmethode: Verlängern und Ableiten Liste mit den Merkwörtern (Fresch-Wörterbuch) Wortschatztraining wiederholtes Lesen |
|
Klassen 1 – 4 |
Leseangebote |
Lesezeit (innerhalb der Klasse), Lesepass, Leseecke (im Klassenraum), Buchvorstellung, Lesemontag, tägliche Lesehausaufgabe in individueller Form. |
Autorenlesung alle vier Jahre Lesekiste alle zwei Jahre |
Zusammenarbeit mit KiTa |
Vorlesen in der KiTa in regelmäßigen Abständen mit ausgewählten Kindern aus allen Jahrgangsstufen. |
ab Herbst Klasse 3/4 ab Ostern Klasse 1/2 |
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Auswahl der Lektüre |
Es werden von der Lehrkraft individuell Ganzschriften ausgewählt (alters- und interessensabhängig) |
Ab Mitte 1.Schuljahr kann eine Ganzschrift bearbeitet werden. Ab dem 2. Schuljahr soll mit mindestens einer dem Alter und Interesse der Schüler entsprechenden Lektüre gearbeitet werden |
|
Arbeiten mit Texten aller drei Kompetenzstufen |
Die Textauswahl berücksichtigt die individuelle Kompetenzstufe des jeweiligen Schülers. |
Differenzierte Lesetexte zur Verfügung stellen. |
|
Vermittlung von Lesestrategien |
|
Einführung des Leselotsen |
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Einbeziehung neuer Medien |
Es wird mit verschiedener Software gearbeitet (Lernwerkstatt, Budenberg, Schreiblabor, Hessenquiz) Whiteboards mit interaktiven Lesetexten |
Einbeziehung der Antolin-Internetseite ab zweiter Jahrgangsstufe. |
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Offener Anfang |
Im Offenen Anfang stehen allen Schülern die Bücher der Klassenbücherei zur Verfügung. Die Kinder können sich gegenseitig etwas vorlesen, schmökern, recherchieren. In allen Klassen gibt es Logico Lesekarteien. Hier können die Kinder alleine oder in Lesetandems einzelne Leseaufträge bearbeiten. |
siehe Ist-Zustand |
3. Umgang mit der Lernstandsbestimmung und individueller Förderung
3.1 Allgemeine diagnostische Instrumentarien
An der Grundschule im Grünen, werden in den verschiedenen Jahrgangsstufen standardisierte Lernstandserhebungen zur Diagnostik und Evaluation der Lesekompetenz und ihrer Vorerfahrungen durchgeführt.
Zeitraum |
Klasse |
Testverfahren |
August-Oktober |
1 |
MÜSC |
2 |
ELFE |
|
3 |
ELFE |
|
4 |
ELFE |
|
Februar-April |
1 |
Wort-Bild-Zuordnung, ELFE |
2 |
Stolperwörterlesetest |
|
3 |
VERA |
|
4 |
Stolperwörterlesetest |
|
Juni-August |
1 |
Lese-Mal-Test |
2 |
Lesetest (Fragen zum Text beantworten) |
|
3 |
Lesearbeit |
|
4 |
Lesearbeit |
Bei auftretenden Leseschwierigkeiten einzelner Kinder können die an unserer Schule tätige Lehrerin der Sprachheilschule und die Förderlehrerin helfen und eine gezielte Diagnostik vornehmen. Die festgestellten Kinder nehmen wöchentlich an einer Leseförderung teil.
Schüler, die beim Lesen Schwierigkeiten haben, werden von uns durch folgende Materialien und Übungen individuell gefördert:
- Lese-Mal-Blätter
- Lernwerkstatt (PC)
- Logico
- Differenzierte Lesetexte
- Treppenwörterübungen
- Übungen zur Wortschatzerweiterung
- Lesetraining (vpm)
Schüler mit einer hohen Lesekompetenz werden als Vorleser und als Lesepaten eingesetzt. Außerdem werden sie durch anspruchsvolle zusätzliche Literatur in der Klassen- und Schulbücherei versorgt.
3.2 Diagnose der Lesekompetenz
Schwierigkeiten und Fehler beim Lesen entstehen auf Ebenen unterschiedlicher Komplexität. Es gibt Scheitern auf sehr niedriger Hierarchiestufe bis zu Schwierigkeiten im Bereich des globalen Textverstehens. Bei der Diagnose sollte sich jeder Lehrer im Vorfeld die Frage stellen, will ich das Kind als Teil der Lerngruppe überprüfen oder seine individuelle Entwicklung überprüfen?
Folgende Beobachtungen kann man bei Kindern mit Leseschwierigkeiten machen:
1. Das Kind braucht unverhältnismäßig lange und versucht sehr gedehnt, Laute zu synthetisieren. Oft ergibt sich dann für das Kind kein Sinn beim Lesen. („Buchstabensammler“)
2. Das Kind liest unverhältnismäßig schnell und ungenau. Dabei ersetzt es Wörter sinngemäß durch andere Wörter. („Kontextspekulant“)
3. Das Kind erliest zwar die einzelnen Wörter korrekt, ist aber nicht in der Lage, Betonung und Stimmführung dem Inhalt entsprechend zu gestalten (mechanisches Rekodieren)
4. Das Kind liest einen Text relativ zügig, kann aber die Fragen zum Inhalt nicht korrekt beantworten (keine Anwendung von Lesestrategien auf der Textebene)
Bei unserer Verfahrensweise zur Überprüfung der Leseleistung, werden nur aktuelle Teilleistungen untersucht und gemessen:
-Lesegeschwindigkeit (z.B. Stolperwörtertest, Lautlesetandems)
-Verstehen auf der Wort- Satz- und Textebene (z. B. ELFE Lesetest, Flüsterlesen)
-Lesefehler
Im Anfangsunterricht orientieren wir unsere Lernstandsdiagnose an den einschlägigen Entwicklungsmodellen des Schriftspracherwerbs, die eine enge Wechselbeziehung von Lese- und Schreibentwicklung konstatieren.
3.3 Fördermaßnahmen in den einzelnen Jahrgangsstufen
Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 1.Klasse
Schwierigkeit |
Fördermaßnahme |
Laute werden auf der Anlauttabelle nicht gefunden |
-Anlautspiele -Memory -Domino -Bingo |
Lauterkennung und –unterscheidung gelingen nicht |
-differenzierte Hörübungen -Lautierübungen mit der Anlauttabelle |
Buchstaben-Lautzuordnung gelingt nicht |
-visuelle Unterstützung durch Gebärdensprache -Einsatz von Bild-Wortkarten |
Selbständiges Erlesen von lautgetreuen Wörtern gelingt nicht |
-Wortkarten mit lautgetreuen Wörtern -Lesepuzzles -Silbenklatschen -Silbenschwingen mit dem ganzen Körper |
Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 2. Klasse
Schwierigkeit |
Fördermaßnahme |
Standardwörter werden noch nicht synthetisierend gelesen |
-Blitzlesen -Lesezeiten anbieten -Reiz-Reaktionsspiele |
Synthetisiertes Lesen |
-Silbensprechen -Silbenklatschen -Wörter in Silben farbig markieren |
Mangelnde Sinnerfassung |
-Fragen zum Text -Leserätsel -Arbeit mit Forscheraufträgen -markieren -Texte in Sinnabschnitte unterteilen |
Geringe Lesegeschwindgkeit |
-Sichtwörter üben und speichern -Blitzlesen von Wörtern und kurzen Sätzen -Lesetandems -Texte mit sich wiederholenden Satzstrukturen lesen lassen -Bildertexte -Gedichte |
Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 3.Klasse
Schwierigkeiten |
Fördermaßnahmen |
-Mangelnde Sinnerfassung durch geringe Lesegeschwindigkeit |
-Blitzlesen von Wörtern und Sätzen -Lesen von Texten mit wiederholender Satzstruktur -Lesetandems -Gedichte -Schlangensätze |
-Mangelnde Sinnschrittgliederung |
-Partnerlesen -Forscheraufträge -Fragen zum Text beantworten |
-Ungenaues Lesen mit vielen Ersetzungen, Hinzufügungen, Auslassungen von Buchstaben oder Wörtern |
-Texte zerlegen |
-Probleme beim fließenden, sinngemäßen und verständlichem Lesen (Vorlesen) |
-Wörter nachschlagen lassen -Textinhalte mündlich wiedergeben -Satzglieder markieren -reduzierter Leseumfang |
Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 4. Klasse
Schwierigkeiten |
Fördermaßnahmen |
-nicht flüssig lesen |
-kurze Texte wiederholt lesen -große Zeilenabstände im Text -kein Blocksatz -Lesen im Chor -Partnerlesen |
-Satzmelodie dem Inhalt nicht angepasst |
-Auf Kassette lesen und dabei Stimmungen ausdrücken -szenisches Spiel -mit verteilten Rollen lesen |
-nicht sinnentnehmend lesen |
-Rätselfragen zu Texten von den Kindern formulieren lassen -Textabschnitte, Sätze, Überschriften richtig zuordnen lassen -Texte gliedern durch markieren und dem Herausschreiben wichtiger Informationen |
4. Zusammenarbeit der Schule mit außerschulischen Institutionen
Die Leseforschung zeigt, dass die Grundlagen für eine stabile Lesehaltung bereits im Elternhaus geschaffen werden.
Um dies weiter zu führen ist es wichtig, dass die Grundschule mit allen Partnern die am Leselernprozess beteiligt sind, zusammenarbeitet.
Hierzu gehören der Kindergarten, weiterführende Schulen und außerschulische Organisationen wie Büchereien, Buchhandlungen oder Autoren.
4.1 Kooperation mit dem Kindergarten
- Wir suchen die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten und ermitteln auf
beiden Seiten den Ist-Zustand beim Anbahnen und Durchführen des Leselern-
prozesses. Gegenseitige Hospitationen haben sich als hilfreich erwiesen.
Wünschenswert wäre eine konsequente visuelle und auditive Wahrnehmungsschulung, sowie die Bildung der Phonologischen Bewusstheit in der KiTa.
4.2 Außerschulische Institutionen
- Stadtbücherei Groß-Umstadt
- Zusammenarbeit mit dem Buchhandel (Bücherausstellung)
- Bücherkisten vom Landkreis Darmstadt/Dieburg
- Mira-Lobe-Schule (Sprachheilschule)
- Eduard-Flanagan- Schule (Förderschule)
- KiTa
5. Elternarbeit
Schon in einem Elternabend im Januar/Februar werden die Eltern der zukünftigen Erstklässler über die Leselernvoraussetzungen unterrichtet. Dabei weisen wir die Eltern besonders auf die Bedeutung des Vorlesens hin. Die Wichtigkeit der phonologischen Bewusstheit wird betont.
Durch Lesehausaufgaben, den Lesepass, den regelmäßigen Buchvorstellungen und Gesprächen mit der Deutschlehrerin, können sich die Eltern über die Lesefertigkeit und Lesefähigkeit ihres Kindes ein Bild machen.
Die Schülerbücherei wird in enger Zusammenarbeit mit Eltern und dem Förderverein organisiert und geführt. Neben der Anschaffung neuer Bücher, gehören die Katalogisierung und Ausleihe sowie die Gestaltung des Raumes zur Aufgabe.
Elternanregungen und Hilfen zu Vorlesetagen, Bücherflohmärkten usw. werden von der Schule gerne angenommen.
6. Lesekultur
Lesekultur entwickelt sich nicht allein im Unterricht. Verschiedene Rituale, Aktionen und Projekte müssen feste Bestandteile des Schullebens sein. Dann nur durch ein vielfältiges Angebot kann das Leseinteresse geweckt und erhalten werden.
Von Beginn der Grundschulzeit an bekommen die Kinder die Möglichkeit, ihre persönlichen Leseerfahrungen zu machen, zu reflektieren und sich ihrer Leseinteressen bewusst zu werden.
- Ab dem ersten Schuljahr werden im Unterricht eigene Bücher hergestellt. Je nach Entwicklungsstand und Lesekenntnis der Kinder können das Bilderbücher, Klassentagebücher, Ferientagebücher, Geschichten- oder Gedichtbände aber auch thematische Bücher zum Sachunterricht sein.
- Im Offenen Anfang steht allen Kindern die Klassenbücherei zur Verfügung
- Thementische Sachunterricht mit Literatur
- Um ein Leseinteresse zu wecken, ist der Einsatz von Lesepaten genauso wichtig wie eine angenehme Leseatmosphäre.
- Es findet in regelmäßigen Abständen ein Vorlesemontag statt.
- In jedem Schuljahr findet mindestens eine gemeinsame Klassenaktion statt. Das können unter anderem eine Lesenacht, ein Bücherflohmarkt, der Besuch der Stadtbücherei, ein Lesetagebuch, ein Lesewettbewerb, eine Bücherpräsentation oder eine Leserallye sein.
- Ausgewählte Kids aller Jahrgangsstufen lesen in der KiTa vor.
- Während der Grundschulzeit eines Kindes gibt es mindestens eine Autorenlesung an der Schule.
- In der Woche gibt es flexible Vorlese- und Lesezeiten.
- Unsere Schülerbücherei wird immer wieder aktualisiert.
- Ab dem zweiten Schuljahr wird den Schülerinnen und Schülern die Leseförderung im Internet mit Antolin angeboten.
- Ab der 2. Klasse wird im Schuljahr mindestens eine Ganzschrift gelesen und bearbeitet.
- Ab dem 2.Schuljahr werden Bücher und das Internet als Informationsquelle für die Ausarbeitung von Referaten, Plakaten und Steckbriefen genutzt.
7. Evaluation
Das Lesekonzept der Grundschule im Grünen wird nach zwei Jahren evaluiert.
Folgende Ergebnisse hat die Evaluation im Jahr 2014/15 ergeben:
- Durch die Einführung des Offenen Anfangs haben die Kinder zusätzliche Lesezeit und können die verschiedenen Angebote jederzeit nutzen.
- Die Förderschullehrkraft bietet in diesem Schuljahr ein spezielles Programm zum Lesetraining zusätzlich an.
- Die konsequente Einführung und Durchführung der Fresch-Methode unterstützt positiv den Leselernprozess.
- Regelmäßige, gegenseitige Hospitationen zwischen GS und KiTa haben sich als hilfreich erwiesen.
- Das gemeinsame Lesen in Lesetandems unterstützt die Leseflüssigkeit
- Der regelmäßig durchgeführte Lesemontag ist eine Bereicherung für die Lesekultur an unserer Schule.
- Kinder mit hoher Lesekompetenz werden als Lesepartner eingesetzt.
- Bei der Anschaffung der Ganzschriften wurde auf geschlechtsspezifische Unterschiede eingegangen.
7.1 Ausblick
- Die Durchführung des Leselotsen muss konsequent eingeführt und durchgeführt werden.
- Besuch von Fortbildungen zum Thema Lesen in den kommenden zwei Jahren
- Die Zusammenarbeit mit der KiTa intensivieren.
- Testverfahren MÜSC auf Effizienz hin untersuchen.
8. Anhang
- Aktionsplan: Evaluation Lesekonzept
Datum |
Inhalt |
Wer? |
11.09.13 |
DV: Lesekonzept muss evaluiert werden, Verantwortliche Frau Antes und Frau Fecher-Blochet |
Kollegium GIG |
18.09.13 |
Treffen der Planungsgruppe, Erste Sichtung des Lesekonzepts, Literaturauswahl getroffen, neueste Untersuchungen, aktuelle Zeitschriften,… |
Antes/Fecher-Blochet |
19.09.13 |
Förderschullehrerin stellt ELFE-Lesetest vor |
Antes/Fecher-Blochet/Göller |
02.10.13 |
Bearbeitung der Kapitel Präambel, Voraussetzungen an der GiG und Inhalte des Leseunterrichts an der GiG |
Antes/Fecher-Blochet |
16.10.13 |
Überarbeitung des Kapitels Aussagen zu Prinzipien und Lernzielen des Leseunterrichts |
Antes/Fecher-Blochet |
04.11.13 |
Weiterarbeit am Lesekonzept |
Antes/Fecher-Blochet |
11.11.13 |
Fertigstellung des Lesekonzepts |
Antes/Fecher-Blochet |
13.11.13 |
Vorstellung des Lesekonzepts im Kollegium und Besprechung |
Antes/Fecher-Blochet + Kollegium |
15.01.15 |
Beginn Evaluation Lesekonzept Überarbeitung *Schulvoraussetzung *gemeinsamer Lesebe- griff *Jahresplanung 2015 |
Antes/Fecher-Blochet |
13.02.15 |
Evaluation von Diagnoseverfahren und Fördermöglichkeiten |
Antes/Fecher-Blochet |
19.02.15 |
Evaluation von Elternarbeit und Weiterplanung |
Antes/Fecher-Blochet |
04.03.15 |
Vorstellung des Lesekonzepts im Kollegium und Besprechung |
Antes/Fecher-Blochet + Kollegium |
Jahresplanung
Wann? |
Was? |
Wer? |
|||
Vor Beginn der Schule für Vorschulkinder |
Vorlesen in der KiTa |
ab Herbst Klasse 3/4 ab Ostern Klasse 1/2 |
|||
Einschulung |
Handout für Eltern: Tipps Lesefreude |
Klassenlehrerinnen 1. Klasse |
|||
Testverfahren: |
Deutschlehrerinnen |
||||
1.Klasse |
2. Klasse |
3.Klasse |
4. Klasse |
||
Aug.-Okt. |
MÜSC |
ELFE |
ELFE |
ELFE |
|
Februar-April |
Wort-Bild-Zuordnung; ELFE |
SWLT |
VERA |
SWLT |
|
Juni-Juli |
Lese-Mal-Test |
Lesetest (Fragen zum Text beantworten) |
Lesearbeit |
Lesearbeit |
|
Mai-Juli |
Besuch der Stadtbücherei |
1. und 2. Klasse |
|||
Besuch der Bücherkiste |
3. und 4. Klasse |
||||
Sommer 2015 |
Autorenlesung in der Schule |
Kollegium |