Lesekonzept

der Grundschule im Grünen

Lesen lernen

Lettern sehen

Laute hören

den Lettern Stimme geben

Silben stottern

Wörter stammeln

Sätze bauen

Abschnitte hinter sich lassen

Seiten überfliegen

Bücher verschlingen

Überlesenes nachlesen

Nachgelesenes überdenken

Überdachtem zustimmen

oder widersprechen

(Hans Manz)

1. Präambel

1.1 Voraussetzungen an der Grundschule im Grünen

Die Grundschule im Grünen ist eine 1-2-zügige Grundschule mit 6 Kolleginnen und Kollegen und 57 Kindern. Das Einzugsgebiet zeigt einen sehr geringen Ausländeranteil.

Die Inhalte des Schulprogramms der Grundschule im Grünen sind geprägt von der Förderung sozialer Kompetenzen mit dem Schwerpunkt auf einer flexiblen, methodenorientierten Unterrichtsgestaltung. Seit acht Jahren werden die Kinder der Klassen 1 und 2 in jahrgangsgemischten Klassen unterrichtet. Das Kollegium arbeitet im Team mit einer Förderschullehrerin, einer Schulbegleiterin und einer Sprachheillehrerin.

Mit unserer pädagogischen Arbeit wollen wir verstärkt, Selbständigkeit und altersangemessenes Miteinander fördern.

Eine Förderung der Lesekompetenz besteht darin, Texte in allen Erscheinungsformen nutzen zu können. Die Kinder an unserer Schule sollen ihre Lesefertigkeit trainieren, ihre Lesegeläufigkeit verbessern und Lesestrategien kennenlernen und anwenden.

1.2 Gemeinsamer Lesebegriff und die Bedeutung des Lesens in allen Fächern

In unseren Ausführungen zum Lesekonzept der Grundschule im Grünen, orientieren wir uns an dem Lesebegriff von Goodman, der Lesen als einen hypothesenbildenden Prozess beschreibt, d.h. der Leser ist mit seinem Verstehen dem Text immer einige Schritte voraus und überprüft dabei, ob das Gelesene einen Sinn ergibt. Über die Leselust und Lesemotivation der Kinder wollen wir zu diesem Ziel kommen.

Lesekompetenz zeigt die Fähigkeit, altersangemessenen Texten/Medien Informationen zu entnehmen, diese zu verstehen und in ihrem jeweiligen Kontext zu bewerten sowie Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Lesekompetenz ist die Basiskompetenz für effektives und erfolgreiches Lernen in allen Fächern. Sie ist für alle sprachlichen Wissenserwerbsprozesse notwendig. Zur Lesekompetenz gehören neben der Lesefertigkeit (=Dekodierfähigkeit), die Lesegeläufigkeit (=Fluency) und die Entwicklung von Lesestrategien.

Die phonologische Bewusstheit ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Lesefähigkeit, da man hierbei etwas über die Klangstruktur eines Wortes erfährt. Die Kinder an der Grundschule im Grünen lernen, Wörter in Silben zu zerlegen, Laute zu erkennen, die Länge von Wörtern zu untersuchen.

Die Lernenden lesen und rezipieren Texte unterschiedlicher Text-/Medienformen und wenden dabei folgende Lesestrategien an:

1. Vorwissen aktivieren,

2. mein Leseziel festlegen,

3. unterstreichen oder farbig markieren (Strategie für Anfänger),

4. unbekannte Wörter klären,

5. Schlagwörter suchen und Wichtiges herausschreiben,                                     

6. Überschriften finden und Abschnitte einteilen,                                               

7. eine Zeichnung machen(weiterführende Strategie),

8. Verbindungen herstellen(Strategie für Leseprofis),

9. noch einmal lesen,

10. Fragen formulieren,

11. das Lesen prüfen (Verständnis)

Sie entnehmen Informationen aus unterschiedlichen Text-/Medienformen und verstehen sie im jeweiligen Kontext. Sie denken über unterschiedliche Texte nach und nehmen dazu begründet Stellung.

Ziel des Leseunterrichts der Grundschule ist das Erreichen der dritten Kompetenzstufe zum Ende der vierten Klasse.

Wir wollen, dass unsere Schüler und Schülerinnen Lesen als selbst bestimmte lebensbegleitende Tätigkeit erfahren, die ihnen vielfältige Chancen eröffnet.

Eine Lesekultur an unserer Schule zu entwickeln und zu etablieren, die alle Schüler/Schülerinnen erreicht, ist unser Ziel. Dabei berücksichtigen wir die drei Kompetenzstufen zum Leseerwerb, sowie den Kompetenzbereich Lesen und Rezipieren aus den Bildungsstandards des Faches Deutsch.

A) Kompetenzstufen zum Leseerwerb
  • Stufe: Reproduktion
    Informationen im Text erkennen
    Informationen in unveränderter Form wiedergeben
  • Stufe: Reorganisation
    Informationen aus dem Sachverhalt entnehmen und in veränderter Form wiedergeben
    Einfache Schlussfolgerungen ziehen
  • Stufe: Transfer
    Verknüpfung mehrerer Textteile/Blick auf den gesamten Text
    Reflexion über Sprache und Inhalt
    Informationen auf vergleichbare Sachverhalte beziehen
    Komplexe Schlussfolgerungen ziehen und begründen
    Eigene Meinung zum Text bilden
B) Kompetenzbereich: Lesen und Rezipieren

Die Kompetenzbereiche im Fach Deutsch berücksichtigen die fundamentale Bedeutung sprach- und kommunikationsanalytischer Fähigkeiten und beschreiben im Bereich Lesen und rezipieren folgendes: …, setzen sich die Lernenden lesend mit der Welt auseinander und erfahren, dass Lesen Vergnügen bereiten kann. Sie entnehmen Informationen aus Texten/Medien, verknüpfen diese miteinander und verbinden sie mit ihren Leseerwartungen und Vorwissen. Dafür entwickeln sie verschiedene Lese- und Rezeptionstechniken und setzen diese gezielt ein.

Die folgende Übersichtstabelle zeigt unsere konkrete Umsetzung  der drei Kompetenzstufen und dem Kompetenzbereich Lesen und Rezipieren im Unterricht.

2. Verbindliche Aussagen zu Prinzipien, Lernzielen und Inhalten des Leseunterrichts

Ist-Zustand

Vereinbarte Ziele

Einschulung

Handout für Eltern: Tipps wie man Freude am Lesen vermittelt                                                                                   

Anfangs-unterricht

Handzeichenmetode

Lautmethoden

Die Methode „Lesen lernen mit den Händen“ wird angewendet.

Wir überlassen der Lehrkraft die individuelle Handhabung.

Dauer und Intensität müssen individuell auf die Klasse abgestimmt werden

Anlauttabelle

Anlauttabelle

(je nach Fibel-Lehrwerk)

Regelmäßig Wörter mit der Anlauttabelle schreiben

Anlauttabelle bildet die Grundlage der Laut- Buchstabenzuordnung

Aus- und Weiterbildung der phonologischen Bewusstheit

Wird in den verwendeten Lehrwerken berücksichtigt. Weiterhin  werden verschiedene Übungen (schriftlich als auch mündlich) durchgeführt.

Siehe Ist-Zustand

Erwerb basaler

Lesefertigkeiten

  • Laut-Buchstabenzuordnung
  • Lautes Lesen zur Sinnerschließung über die Klanggestaltung
  • Übungen zum Strukturerfassen von Morphemgruppen (ch, chs, sch,…)
  • den Kindern vorlesen
  • Lese-Malhefte
  • Klassentagebuch
  • in  Silben lesen

Siehe Ist-Zustand

Klasse 1

Klasse 2

ab Klasse 3

Schriftspracherwerb- Lesen und Schreiben bedingen einander

Lesestrategien einführen und konsequent damit arbeiten

Freschmethode: Schwingen

Freschmethode: Verlängern und Ableiten

Liste mit den Merkwörtern (Fresch-Wörterbuch) Wortschatztraining

wiederholtes Lesen

Klassen

1 – 4

Leseangebote

Lesezeit (innerhalb der Klasse), Lesepass, Leseecke (im Klassenraum), Buchvorstellung, Lesemontag, tägliche Lesehausaufgabe in individueller Form.

Autorenlesung alle vier Jahre

Lesekiste alle zwei Jahre

Zusammenarbeit mit KiTa

Vorlesen in der KiTa in regelmäßigen Abständen mit ausgewählten Kindern aus allen Jahrgangsstufen.

ab Herbst Klasse 3/4

ab Ostern Klasse 1/2

Auswahl der Lektüre

Es werden von der Lehrkraft individuell Ganzschriften ausgewählt (alters- und interessensabhängig)

Ab Mitte 1.Schuljahr kann eine Ganzschrift bearbeitet werden.

Ab dem 2. Schuljahr soll mit mindestens einer dem Alter und Interesse der Schüler entsprechenden Lektüre gearbeitet werden

Arbeiten mit Texten aller drei Kompetenzstufen

Die Textauswahl berücksichtigt die individuelle Kompetenzstufe des jeweiligen Schülers.

Differenzierte Lesetexte zur Verfügung stellen.

Vermittlung von Lesestrategien

  • Grundsätzlich werden alle fremden Texte vom Kind zuerst still gelesen
  • Antizipieren und Vorhersagen treffen
  • Technik des lauten Denkens
  • Textinhalte bildlich darstellen
  • Beispiele finden, mündlich und schriftlich
  • Textstrukturen untersuchen, sowohl inhaltlich als auch formal
  • wesentliche Textstellen markieren
  • Textstellen zusammenfassen

Einführung des Leselotsen

Einbeziehung neuer Medien

Es wird mit verschiedener Software gearbeitet (Lernwerkstatt, Budenberg, Schreiblabor, Hessenquiz)

Whiteboards mit interaktiven Lesetexten

Einbeziehung der Antolin-Internetseite ab zweiter Jahrgangsstufe.

Offener Anfang

Im Offenen Anfang stehen allen Schülern die Bücher der Klassenbücherei zur Verfügung. Die Kinder können sich gegenseitig etwas vorlesen, schmökern, recherchieren.

In allen Klassen gibt es Logico Lesekarteien. Hier können die Kinder alleine oder in Lesetandems einzelne Leseaufträge bearbeiten.

siehe Ist-Zustand

3. Umgang mit der Lernstandsbestimmung und individueller Förderung

3.1 Allgemeine diagnostische Instrumentarien

An der Grundschule im Grünen, werden in den verschiedenen Jahrgangsstufen standardisierte Lernstandserhebungen zur Diagnostik und Evaluation der Lesekompetenz  und ihrer Vorerfahrungen durchgeführt.

Zeitraum

Klasse

Testverfahren

August-Oktober

1

MÜSC

2

ELFE

3

ELFE

4

ELFE

Februar-April

1

Wort-Bild-Zuordnung, ELFE

2

Stolperwörterlesetest

3

VERA

4

Stolperwörterlesetest

Juni-August

1

Lese-Mal-Test

2

Lesetest (Fragen zum Text beantworten)

3

Lesearbeit

4

Lesearbeit

Bei auftretenden Leseschwierigkeiten einzelner Kinder können die an unserer Schule tätige Lehrerin  der Sprachheilschule und die Förderlehrerin  helfen und eine gezielte Diagnostik vornehmen. Die festgestellten Kinder nehmen wöchentlich an einer Leseförderung teil.

Schüler, die beim Lesen Schwierigkeiten haben, werden von uns durch folgende Materialien und Übungen individuell gefördert:

  • Lese-Mal-Blätter
  • Lernwerkstatt (PC)
  • Logico
  • Differenzierte Lesetexte
  • Treppenwörterübungen
  • Übungen zur Wortschatzerweiterung
  • Lesetraining (vpm)

Schüler mit einer hohen Lesekompetenz werden als Vorleser und als Lesepaten eingesetzt. Außerdem werden sie durch anspruchsvolle zusätzliche Literatur in der Klassen- und Schulbücherei versorgt.

3.2 Diagnose der Lesekompetenz

Schwierigkeiten und Fehler beim Lesen entstehen auf Ebenen unterschiedlicher Komplexität. Es gibt Scheitern auf sehr niedriger Hierarchiestufe bis zu Schwierigkeiten im Bereich des globalen Textverstehens. Bei der Diagnose sollte sich jeder Lehrer im Vorfeld die Frage stellen, will ich das Kind als Teil der Lerngruppe überprüfen oder seine individuelle Entwicklung überprüfen?

Folgende Beobachtungen kann man bei Kindern mit Leseschwierigkeiten machen:

1. Das Kind braucht unverhältnismäßig lange und versucht sehr gedehnt, Laute zu synthetisieren. Oft ergibt sich dann für das Kind kein Sinn beim Lesen. („Buchstabensammler“)

2. Das Kind liest unverhältnismäßig schnell und ungenau. Dabei ersetzt es Wörter sinngemäß durch andere Wörter. („Kontextspekulant“)

3. Das Kind erliest zwar die einzelnen Wörter korrekt, ist aber nicht in der Lage, Betonung und Stimmführung dem Inhalt entsprechend zu gestalten (mechanisches Rekodieren)

4. Das Kind liest einen Text relativ zügig, kann aber die Fragen zum Inhalt nicht korrekt beantworten (keine Anwendung von Lesestrategien auf der Textebene)

Bei unserer Verfahrensweise zur Überprüfung  der Leseleistung, werden nur aktuelle Teilleistungen untersucht und gemessen:

-Lesegeschwindigkeit (z.B. Stolperwörtertest, Lautlesetandems)

-Verstehen auf der Wort- Satz- und Textebene (z. B. ELFE Lesetest, Flüsterlesen)

-Lesefehler

Im Anfangsunterricht orientieren wir unsere Lernstandsdiagnose an den einschlägigen Entwicklungsmodellen des Schriftspracherwerbs, die eine enge Wechselbeziehung von Lese- und Schreibentwicklung konstatieren.

3.3 Fördermaßnahmen in den einzelnen Jahrgangsstufen

Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 1.Klasse

Schwierigkeit

Fördermaßnahme

Laute werden auf der Anlauttabelle nicht gefunden

-Anlautspiele

-Memory

-Domino

-Bingo

Lauterkennung und –unterscheidung gelingen nicht

-differenzierte Hörübungen

-Lautierübungen mit der Anlauttabelle

Buchstaben-Lautzuordnung gelingt nicht

-visuelle Unterstützung durch Gebärdensprache

-Einsatz von Bild-Wortkarten

Selbständiges Erlesen von lautgetreuen Wörtern gelingt nicht

-Wortkarten mit lautgetreuen Wörtern

-Lesepuzzles

-Silbenklatschen

-Silbenschwingen mit dem ganzen Körper

Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 2. Klasse

Schwierigkeit

Fördermaßnahme

Standardwörter werden noch nicht synthetisierend gelesen

-Blitzlesen

-Lesezeiten anbieten

-Reiz-Reaktionsspiele

Synthetisiertes Lesen

-Silbensprechen

-Silbenklatschen

-Wörter in Silben farbig markieren

Mangelnde Sinnerfassung

-Fragen zum Text

-Leserätsel

-Arbeit mit Forscheraufträgen

-markieren

-Texte in Sinnabschnitte unterteilen

Geringe Lesegeschwindgkeit

-Sichtwörter üben und speichern

-Blitzlesen von Wörtern und kurzen Sätzen

-Lesetandems

-Texte mit sich wiederholenden Satzstrukturen lesen lassen

-Bildertexte

-Gedichte

Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 3.Klasse

Schwierigkeiten

Fördermaßnahmen

-Mangelnde Sinnerfassung durch geringe Lesegeschwindigkeit

-Blitzlesen von Wörtern und Sätzen

-Lesen von Texten mit wiederholender Satzstruktur

-Lesetandems

-Gedichte

-Schlangensätze

-Mangelnde Sinnschrittgliederung

-Partnerlesen

-Forscheraufträge

-Fragen zum Text beantworten

-Ungenaues Lesen mit vielen Ersetzungen, Hinzufügungen, Auslassungen von Buchstaben oder Wörtern

-Texte zerlegen

-Probleme beim fließenden, sinngemäßen und verständlichem Lesen (Vorlesen)

-Wörter nachschlagen lassen

-Textinhalte mündlich wiedergeben

-Satzglieder markieren

-reduzierter Leseumfang

Schwierigkeiten und Fördermaßnahmen für die 4. Klasse

Schwierigkeiten

Fördermaßnahmen

-nicht flüssig lesen

-kurze Texte wiederholt lesen

-große Zeilenabstände im Text

-kein Blocksatz

-Lesen im Chor

-Partnerlesen

-Satzmelodie dem Inhalt nicht angepasst

-Auf Kassette lesen und dabei Stimmungen ausdrücken

-szenisches Spiel

-mit verteilten Rollen lesen

-nicht sinnentnehmend lesen

-Rätselfragen zu Texten von den Kindern formulieren lassen

-Textabschnitte, Sätze, Überschriften richtig zuordnen lassen

-Texte gliedern durch markieren und dem Herausschreiben wichtiger Informationen

4. Zusammenarbeit der Schule mit außerschulischen Institutionen

Die Leseforschung zeigt, dass die Grundlagen für eine stabile Lesehaltung bereits im Elternhaus geschaffen werden.

Um dies weiter zu führen ist es wichtig, dass die Grundschule mit allen Partnern die am Leselernprozess beteiligt sind, zusammenarbeitet.

Hierzu gehören der Kindergarten, weiterführende Schulen und außerschulische Organisationen wie Büchereien, Buchhandlungen oder Autoren.

4.1 Kooperation mit dem Kindergarten

  • Wir suchen die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten und ermitteln auf

beiden Seiten den Ist-Zustand beim Anbahnen und Durchführen des Leselern-

             prozesses. Gegenseitige Hospitationen haben sich als hilfreich erwiesen.

Wünschenswert wäre eine konsequente visuelle und auditive Wahrnehmungsschulung, sowie die Bildung der Phonologischen Bewusstheit in der KiTa.

4.2 Außerschulische Institutionen

  • Stadtbücherei Groß-Umstadt
  • Zusammenarbeit mit dem Buchhandel (Bücherausstellung)
  • Bücherkisten vom Landkreis Darmstadt/Dieburg
  • Mira-Lobe-Schule (Sprachheilschule)
  • Eduard-Flanagan- Schule (Förderschule)
  • KiTa

5. Elternarbeit

Schon in einem Elternabend im Januar/Februar werden die Eltern der zukünftigen Erstklässler über die Leselernvoraussetzungen unterrichtet. Dabei weisen wir die Eltern besonders auf die Bedeutung des Vorlesens hin. Die Wichtigkeit der phonologischen Bewusstheit wird betont.

Durch Lesehausaufgaben, den Lesepass, den regelmäßigen Buchvorstellungen und Gesprächen mit der Deutschlehrerin, können sich die Eltern über die Lesefertigkeit und Lesefähigkeit ihres Kindes ein Bild machen.

Die Schülerbücherei wird in enger Zusammenarbeit mit Eltern und dem Förderverein organisiert und geführt. Neben der Anschaffung neuer Bücher, gehören die Katalogisierung und Ausleihe sowie die Gestaltung des Raumes zur Aufgabe.

Elternanregungen und Hilfen zu Vorlesetagen, Bücherflohmärkten usw. werden von der Schule gerne angenommen.

6. Lesekultur

Lesekultur entwickelt sich nicht allein im Unterricht. Verschiedene Rituale, Aktionen und Projekte müssen feste Bestandteile des Schullebens sein. Dann nur durch ein vielfältiges Angebot kann das Leseinteresse geweckt und erhalten werden.

Von Beginn der Grundschulzeit an bekommen die Kinder die Möglichkeit, ihre persönlichen Leseerfahrungen zu machen, zu reflektieren und sich ihrer Leseinteressen bewusst zu werden.

  • Ab dem ersten Schuljahr werden im Unterricht eigene Bücher hergestellt. Je nach Entwicklungsstand und Lesekenntnis der Kinder können das Bilderbücher, Klassentagebücher, Ferientagebücher,  Geschichten- oder Gedichtbände aber auch thematische Bücher zum Sachunterricht sein.
  • Im Offenen Anfang steht allen Kindern die Klassenbücherei zur Verfügung
  • Thementische Sachunterricht mit Literatur
  • Um ein Leseinteresse zu wecken, ist der Einsatz von Lesepaten genauso wichtig wie eine angenehme Leseatmosphäre.
  • Es findet in regelmäßigen Abständen ein Vorlesemontag statt.
  • In jedem Schuljahr findet mindestens eine gemeinsame Klassenaktion statt. Das können unter anderem eine Lesenacht, ein Bücherflohmarkt, der Besuch der Stadtbücherei, ein Lesetagebuch, ein Lesewettbewerb, eine Bücherpräsentation oder eine Leserallye sein.
  • Ausgewählte Kids aller Jahrgangsstufen lesen in der KiTa vor.
  • Während der Grundschulzeit eines Kindes gibt es mindestens eine Autorenlesung an der Schule.
  • In der Woche gibt es flexible Vorlese- und Lesezeiten.
  • Unsere Schülerbücherei wird immer wieder aktualisiert.
  • Ab dem zweiten Schuljahr wird den Schülerinnen und Schülern die Leseförderung im Internet mit Antolin angeboten.
  • Ab der 2. Klasse wird im Schuljahr mindestens eine Ganzschrift gelesen und bearbeitet.
  • Ab dem 2.Schuljahr werden Bücher und das Internet als Informationsquelle für die Ausarbeitung von Referaten, Plakaten und Steckbriefen genutzt.

7. Evaluation

Das Lesekonzept der Grundschule im Grünen wird nach zwei Jahren evaluiert.

Folgende Ergebnisse hat die Evaluation im Jahr 2014/15 ergeben:

  • Durch die Einführung des Offenen Anfangs haben die Kinder zusätzliche Lesezeit und können die verschiedenen Angebote jederzeit nutzen.
  • Die Förderschullehrkraft bietet in diesem Schuljahr ein spezielles Programm zum Lesetraining zusätzlich an.
  • Die konsequente Einführung und Durchführung der Fresch-Methode unterstützt positiv den Leselernprozess.
  • Regelmäßige, gegenseitige Hospitationen zwischen GS und KiTa haben sich als hilfreich erwiesen.
  • Das gemeinsame Lesen in Lesetandems unterstützt die Leseflüssigkeit
  • Der regelmäßig durchgeführte Lesemontag ist eine Bereicherung für die Lesekultur an unserer Schule.
  • Kinder mit hoher Lesekompetenz werden als Lesepartner eingesetzt.
  • Bei der Anschaffung der Ganzschriften wurde auf geschlechtsspezifische Unterschiede eingegangen.

7.1 Ausblick

  • Die Durchführung des Leselotsen muss konsequent eingeführt und durchgeführt werden.
  • Besuch von Fortbildungen zum Thema Lesen in den kommenden zwei Jahren
  • Die Zusammenarbeit mit der KiTa intensivieren.
  • Testverfahren MÜSC auf Effizienz hin untersuchen.

8. Anhang

  • Aktionsplan: Evaluation Lesekonzept

Datum

Inhalt

Wer?

11.09.13

DV: Lesekonzept muss evaluiert werden, Verantwortliche Frau Antes und Frau Fecher-Blochet

Kollegium GIG

18.09.13

Treffen der Planungsgruppe, Erste Sichtung des Lesekonzepts, Literaturauswahl getroffen, neueste Untersuchungen, aktuelle Zeitschriften,…

Antes/Fecher-Blochet

19.09.13

Förderschullehrerin stellt ELFE-Lesetest vor

Antes/Fecher-Blochet/Göller

02.10.13

Bearbeitung der Kapitel Präambel, Voraussetzungen an der GiG und Inhalte des Leseunterrichts an der GiG

Antes/Fecher-Blochet

16.10.13

Überarbeitung des Kapitels Aussagen zu Prinzipien und Lernzielen des Leseunterrichts

Antes/Fecher-Blochet

04.11.13

Weiterarbeit am Lesekonzept

Antes/Fecher-Blochet

11.11.13

Fertigstellung des Lesekonzepts

Antes/Fecher-Blochet

13.11.13

Vorstellung des Lesekonzepts im Kollegium und Besprechung

Antes/Fecher-Blochet + Kollegium

15.01.15

Beginn Evaluation Lesekonzept

Überarbeitung *Schulvoraussetzung

*gemeinsamer Lesebe-

  griff

*Jahresplanung 2015

Antes/Fecher-Blochet

13.02.15

Evaluation von Diagnoseverfahren und Fördermöglichkeiten

Antes/Fecher-Blochet

19.02.15

Evaluation von Elternarbeit und Weiterplanung

Antes/Fecher-Blochet

04.03.15

Vorstellung des Lesekonzepts im Kollegium und Besprechung

Antes/Fecher-Blochet + Kollegium

Jahresplanung

Wann?

Was?

Wer?

Vor Beginn der Schule für Vorschulkinder

Vorlesen in der KiTa

ab Herbst   Klasse 3/4

ab Ostern   Klasse 1/2

Einschulung

Handout für Eltern: Tipps Lesefreude

Klassenlehrerinnen

1. Klasse

Testverfahren:

Deutschlehrerinnen

1.Klasse

2. Klasse

3.Klasse

4. Klasse

Aug.-Okt.

MÜSC

ELFE

ELFE

ELFE

Februar-April

Wort-Bild-Zuordnung;

ELFE

SWLT

VERA

SWLT

Juni-Juli

Lese-Mal-Test

Lesetest (Fragen zum Text beantworten)

Lesearbeit

Lesearbeit

Mai-Juli

Besuch der Stadtbücherei

1. und 2. Klasse

Besuch der Bücherkiste

3.  und 4. Klasse

Sommer 2015

Autorenlesung in der Schule

Kollegium